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Kerbel und Zigal |
Die Gedenkstätte Seelower Höhen steht wie
kein anderer Ort in Deutschland für den schnellen Wandel
eines Schlachtfeldes zu einer Stätte des Gedenkens an die
Gefallenen. Bereits im Mai 1945 erteilte Marschall Shukow
den sowjetischen Bildhauern Lew Kerbel und Wladimir Zigal
den Auftrag, innerhalb von fünf Monaten Denkmale in
Berlin-Tiergarten, Küstrin und Seelow zu fertigen. Diese
sollten die wichtigsten Etappen des Vormarsches der Roten
Armee, speziell der 1. Weißrussischen Front von der Oder
nach Berlin symbolisieren. Am 27. November 1945 fand in
Seelow unter Anwesenheit von sowjetischen Generälen,
Offizieren der alliierten Streitkräfte und einer
Ehrenformation der Roten Armee sowie von zivilen Gästen die
Einweihung des Gedenkkomplexes, bestehend aus dem Denkmal
und einer Kriegsgräberstätte für 66 gefallene Rotarmisten,
statt. Damit gehört das Denkmal zu den ersten, die sich die
Sowjetunion außerhalb ihres Staatsgebietes für ihre
Gefallenen errichtet hat.
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Katukow |
Der Erinnerungsort Seelower Höhen wurde im ersten Jahrzehnt
des Bestehens der DDR als Ort des politischen Gedenkens
genutzt. Kranzniederlegungen und Appelle, Aufnahmen von
Mitgliedern in die Partei und Jugendorganisation,
Vereidigungen von Soldaten der Nationalen Volksarmee und
Treffen von Mitgliedern der Gesellschaft für Sport und
Technik fanden am Ehrenmal statt.
Sowjetische Veteranen besuchten die Gedenkstätte und
gedachten ihrer Gefallenen. Ehrengast eines Treffens von 750
Jugendlichen vor dem Seelower Ehrenmal im Jahr 1967 war
Marschall Katukow (1900 – 1976), der als Befehlshaber der 1.
Gardepanzerarmee an der Schlacht um die Seelower Höhen
teilgenommen hatte. |