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Blick ins Oderbruch von
Seelow in Richtung Küstrin (unten rechts Gedenkstätte Seelower
Höhen) |
Die Kämpfe im Winter und Frühjahr 1945
zwischen Oder und Berlin fanden jahreszeitlich bedingt unter
komplizierten physisch-geografischen Bedingungen statt.
Die über 200 Meter breite Oder mit den beiderseits
vorhandenen Polderflächen zwang die Rote Armee zur Einnahme
von Brückenköpfen, der Einrichtung von zahlreichen
Fährübersetzstellen und dem Bau von Brücken. Das flache,
dünn besiedelte und vegetationsarme Oderbruch mit einer
Gesamtfläche von 640 km² ist 70 Kilometer lang und maximale
20 Kilometer breit. Die Alte Oder, die feuchten Wiesen und
die vielen Entwässerungsgräben schränkten die Bewegung vor
allem von gepanzerten Truppen ein. Hochwasserschutzdämme am
Westufer der Oder und beiderseits der Alten Oder (Höhe 3 – 5
Meter) stellten einerseits gute Verteidigungsmöglichkeiten
und anderseits Hindernisse dar.
Die Seelower Höhen begrenzen das Oderbruch auf der
Gesamtlänge und weisen einen Höhenunterschied von bis zu 90
Metern auf. Die in östliche Richtung steil abfallenden Hänge
stellten für die angreifenden Verbände der 1. Weißrussischen
Front ernsthafte Hindernisse dar.
Die 9. Armee errichtete im Oderbruch und besonders entlang
der Höhenstufe eine tief gestaffelte Verteidigung. Ein
Verteidiger des Seelower Abschnittes schrieb: "Wir fühlten
uns rein taktisch gesehen durch die Geländeausnutzung der
geografischen Lage als Verteidiger auf den Seelower Höhen am
Rande des Oderbruchs jedem Angreifer überlegen, noch dazu,
weil ... dieser aus einem Brückenkopf antreten musste." |