Nach 1990
 
Denkmalsanierung

Das Jahr 1989 bedeutete auch für die Gedenkstätte eine Zäsur. Während das Ehrenmal und die sowjetische Kriegsgräberstätte gemäß dem deutsch-sowjetischen Nachbarschaftsvertrag auch weiterhin erhalten und gepflegt wurden, stand der Museumsbetrieb vor einer ungewissen Zukunft. Es gelang, diesen in der Bundesrepublik einmaligen Ort des Gedenkens auf einem ehemaligen Schlachtfeld zu bewahren. Die einseitige Geschichtserzählung und die ideologisch geprägte Sprache der 1985 gestalteten zweiten Dauerausstellung wurden 1990 entfernt. 1995 eröffnete eine neue Dauerausstellung, in der ein Paradigmenwechsel hin zur Perspektive der vornehmlich als „Opfer“ der Schlacht gekennzeichneten deutschen Soldaten stattfand. Durch die vom Bund und Land Brandenburg geförderte Neugestaltung der Gedenkstätte erfuhr der Ort im Jahr 2012 eine Neuausrichtung. Die neue Dauerausstellung informiert über die politischen und militärischen Ereignisse im Winter und Frühjahr 1945 und die wechselvolle Geschichte dieses Gedenkortes.
 

Eröffnung der neuen Dauerausstellung (2012)

Die „Seelower Höhen“ sind heute ein international anerkannter Erinnerungs- und Begegnungsort. Teilnehmer aus verschiedenen Ländern kommen zu Führungen, Gedenkveranstaltungen, Projekttagen und multinationalen Seminaren nach Seelow.

Internationale Kooperationen bestehen u. a. zum Museum des Großen Vaterländischen Krieg in Minsk, zur Heldenfestung in Brest, dem Museum der polnischen Waffen in Kolobrzeg, dem Museum Festung Küstrin und der Gedenkstätte KZ- und Zuchthaus in Slonsk. Universitäten nutzen den historischen Ort und Studenten befassen sich in ihren Arbeiten mit erinnerungskulturellen Aspekten des Erinnerns an den Krieg.